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Energiewende und die neue Welle der Rohstoffausbeutung
Bei dieser Vortragsreihe des Evangelischen Dekanats Darmstadt gibt es noch drei bevorstehende Termine:
- Dienstag, 14. November 2024, 19 Uhr:
Zur Plünderung der Meere: Tiefseebergbau im Südpazifik
Dr. Roland Seib, Politikwissenschaftler
Mit der global wachsenden Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen zum Zweck der Überwindung der fossilen Wirtschaftsweise hat auch die Jagd auf die Ressourcen der Tiefsee begonnen, dem größten und ältesten Ökosystem der Erde. Bis heute ist der Abbau von Rohstoffen in internationalen Gewässern verboten. Die Hohe See gilt nach dem UN-Seerechtsabkommen als Erbe der Menschheit und Ressource aller. Im Februar 2024 hat die Internationale Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen in Jamaika einen ersten Vertragsentwurf zum Abbau vorgelegt. Die Vorbereitungen darauf sind jedoch bereits in vollem Gange.
- Donnerstag, 21. November 2024, 19 Uhr
Tiefseebergbau – Not wanted, not needed, not consented
Jan Pingel, Politikwissenschaftler, Koordinator Netzwerk Ozeanien-Dialog, Hamburg
Der Pazifik, der flüssige Kontinent, droht das globale Testfeld für Tiefseebergbau zu werden. Das weltweit erste kommerzielle Tiefseebergbauvorhaben in Papua-Neuguinea konnte zwar vorerst gestoppt werden. Durch aktuelle Bergbaupläne auf den Cook-Inseln und der Hohen See drohen dennoch der Start für den Abbau von Tiefseemineralien im Pazifik und so der Beginn einer neuen extraktiven Industrie mit absehbar negativem Ausgang. Es braucht ein allgemeingültiges Verbot von Tiefseebergbau im Pazifik und weltweit. Der Vortrag stellt aktuelle pazifische, internationale und deutsche Kampagnen gegen Tiefseebergbau vor.
- Donnerstag, 5. Dezember 2024, 19 Uhr
Rohstoffausbeutung und die Handelspolitik der Europäischen Union
Bettina Müller, Politikwissenschaftlerin, PowerShift e.V., Berlin
Die EU braucht Rohstoffe, um ihre Wirtschaft und Gesellschaft „klimaneutral“ aufzustellen. Doch die dazu benötigten Rohstoffe hat sie nicht, oder sie werden in der EU nicht abgebaut. Deswegen drängen die EU-Kommission und die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten auf eine rasche Unterzeichnung von Handelsabkommen, strategischen Rohstoffpartnerschaften sowie Projekten im Rahmen des globalen Infrastrukturprogrammes der EU „Global Gateway“. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass mit diesen Verträgen investorenfreundliche Bedingungen für transnationale Konzerne geschaffen werden zum Nachteil der rohstoffexportierenden Länder. Worum geht es dabei genau? Welche sozialen und ökologischen Auswirkungen haben diese Vereinbarungen auf die rohstoffreichen Länder? Welche Folgen hat das für das Klima? Und welche Handlungsempfehlungen ergeben sich daraus für eine aktive Zivilgesellschaft?